Untitled (woodcut, black) mit Buch Tableaux-Printmaking - Ja Hyun Koo

Ja Hyun Koo

Ja-Hyun Koo

Untitled, 2011

mit Buch „Tableaux-Printmaking“

100 Exemplare, 21,9×18,9cm



Ausgehend von der Akzeptanz der zweidimensionalen Bildfläche als Basis jeglicher Bildkunst gelangt der koreanische Künstler Koo Ja Hyun zu einer künstlerischen Position, die mit Begrifflichkeiten nicht zu durchdringen ist. Bereits die von den Arbeiten ausgehende Stille, das fehlende narrative Element, ist Teil des Gegensatzes, in den die Kunstwerke Koos mit der uns vertrauten abendländischen Kunst treten. Während abendländische Bildwerke jahrhundertelang gar als Schriftersatz dienten und bis in die zeitgenössische Kunst hinein ohne das geschriebene oder gesprochene Wort kaum handlungsfähig sind, ist die asiatische Kunst nicht verbal, sondern mental und vor allem spirituell geprägt. In dieser Tradition befinden sich die Arbeiten von Koo Ja Hyun.



Er führt jedoch nicht lediglich eine kulturelle Tradition fort, sondern erarbeitet von diesem Ausgangspunkt aus, als Künstler des 21. Jahrhunderts in einer globalisierten Welt, eine überaus zeitgenössische Kunst, die sich sowohl westlichen als auch östlichen Deutungsmechanismen mit einer Philosophie gegenüberstellt, die in beiden Kulturkreisen weitgehend abhanden gekommen zu sein scheint: die Einfachheit. Dabei rücken der eigentliche Prozess des Kunstschaffens, die technische Virtuosität und das Kunstwollen in den (Bild-)mittelpunkt. Auch dahinter verbirgt sich kein Verlangen nach Perfektion einer bestimmten Darstellung. Vielmehr strebt der Künstler nach Visualisierung einer Haltung, danach, den Geist von (asiatischer) Natur greifbar werden zu lassen. Natur versteht sich hier nicht im Sinne eines landschaftlichen Zusammenhangs, Koo kontextualisiert Natur mit geistiger Haltung, Harmonie und Spiritualität. Die eingangs erwähnte Akzeptanz der Fläche erfährt nun einen weiteren Bedeutungsinhalt. Koos Ambition der inhaltlichen Darstellung entspricht dem beständigen und das Werk bestimmenden Versuch, diese Fläche zu perfektionieren. Die angestrebte Perfektion der Fläche liegt darin, die kaum greifbare Tiefe, die Dynamik und endlose Fülle eben dieser sichtbar zu machen; die Fläche als Visualisierung des Ursprungs. Koos künstlerische und meditative Perfektion der jahrhundertealten Techniken verleiht seinen Arbeiten die Harmonie und Sensibilität asiatischer Kultur. Die Auseinandersetzung mit Material, Technik und deren Anwendung auf der Bildfläche ermöglicht die Verwandlung der Fläche, das Sichtbarwerden.

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