Dietrich Klinge

Das Material nimmt in Dietrich Klinges Oeuvre eine zentrale Rolle ein. Der Künstler bewahrt die organische und ursprüngliche Haptik des Holzes in seinen Bronzegüssen.

Die Skulptur „Figur 421 B“ vereint Bronze und Silber, Klinge nutzt hier Astfragmente, die er in Silber gießt, während die Hauptstruktur des Korpus aus Bronze besteht. Durch das Gießen der Äste in Silber bewahrt er die feinen, organischen Details der Natur und überträgt sie in das edle Metall, das in starkem Kontrast zur robusten, erdigen Bronze steht. Diese Materialkombination verstärkt die visuelle Wirkung der Skulptur, indem sie die Spannung zwischen dem Natürlichen und dem Kulturellen, dem Fragilen und dem Beständigen hervorhebt.



Der nackte Körper der Figur wird selbst als Fragment dargestellt. Die Bronzegestalt ist bewusst unvollständig und zeigt deutliche Spuren der Werkbearbeitung, die an Vergänglichkeit und Zerbrechlichkeit erinnern. Die Skulptur mutet archaisch an und wirkt von den Grenzen der Zeit enthoben.

Besonders auffällig ist die Integration des silbernen Aststücks, das fast wie eine Erweiterung des Körpers fungiert. Der silberne Ast verbindet das Fragmentierte mit dem Ganzen und suggeriert eine Art spirituelle Kontinuität.

Durch diese Verbindung von Fragmentierung und spiritueller Erweiterung schafft Dietrich Klinge eine Skulptur, die die Grenzen zwischen Körper und Geist, zwischen Materiellem und Immateriellem verschwimmen lässt. Die Skulptur „Figur 421 B“ wird so zu einer Reflexion über die Dualität des menschlichen Daseins.

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