verso
auf dem alten Unterlagekarton
vom Künstler eigenhändig in schwarzem
Kugelschreiber oben Mitte bezeichnet:
„Max Ackermann / Hymne 1960“
sowie zwei Stempel:
a.) UNVERKÄUFLICH / SONDERAKTION
b.) Adressstempel Max Ackermann
Max Ackermann findet bereits zu Beginn der 1930er Jahre zur abstrakten Malerei. Von den Ideen seiner Lehrer Adolf Hölzel und Willi Baumeister beeinflusst, entwickelt er eine heitere und farbenfreudige Kunst mit einem ganz eigenständigen Charakter. Von Anfang an begegnen sich in seinen Werken malerische und grafische Elemente. Anders als viele seiner Künstlerkollegen ist Ackermann nicht ursprünglich vom Expressionismus geprägt. Seine Überlegungen kreisen um musikalische, farbharmonische Klänge, zielen auf Ausgewogenheit zwischen statischen und dynamischen Kompositionsprinzipien, auf Polarität und Synthese. So äußert sich 1962 der Künstler: „Die erste Kraft ist die Farbe. Die Farbe an und für sich kommt vom Spektrum her, in dem ungezählte Farbklänge enthalten sind. Je nach Einfall werden die zu ihm stehenden Klänge aus dem Spektrum herausgezogen. Farbthema, zugleich Formthema als Einheit, wird zum Gestaltungselement“ (Zitiert nach „Max Ackermann – Aspekte des abstrakten Werkes“, Württembergischer Kunstverein Stuttgart, 1973, S. 9).
Das Gemälde „Hymne“ von 1960 wird durch eine Bewegungsenergie der Formkomposition geprägt. Verschiedene Farbräume, bewegen sich scheinbar schwebend vor einem in unterschiedlichen Rot -Violetttönen gestreiften Hintergrund. Einige Farben lassen die Form höher schwebend erscheinen, andere sinken fast auf den Grund. Es entwickelt sich eine sich über die Bildfläche ausbreitende rhythmische Bewegungsdynamik, die das Auge des Betrachters nicht ruhen lässt